Wie angekündigt setzt der Senat den ersten Teil seines Vier-Stufen-Plans für Lockerungen um, weil der Inzidenzwert in Hamburg zuletzt an fünf Werktagen in Folge unter 100 lag.
Heute Nacht fiel die nächtliche Ausgangssperre, die fast sechs Wochen lang gegolten hatte. Von heute an ist zudem die Maskenpflicht für Erwachsene auf Spielplätzen aufgehoben; Sport für Kinder im Freien ist in Gruppen mit bis zu zehn Teilnehmern erlaubt; bisherige Beschränkungen für außerschulische Musik und Bildungsangebote für Kinder entfallen.
Es gilt allerdings weiterhin, dass sich Angehörige eines Haushalts mit maximal einer Person aus einem anderen Haushalt ohne Abstand treffen dürfen, zu Hause wie in der Öffentlichkeit, wobei Kinder unter 14 nicht mitgezählt werden.
Erst in einem zweiten Schritt will der Senat die Beschränkungen auf fünf Personen aus zwei Haushalten erweitern. Darüber und über weitere geplante Lockerungen wie die Öffnung des Einzelhandels entscheidet der Senat am kommenden Dienstag. Es bleibt auch vorerst dabei, dass erst in einem dritten Schritt die Außengastronomie wieder öffnen kann.
Die Inzidenzwerte sind in Hamburg die nach Schleswig-Holstein zweitniedrigsten in Deutschland. Trotzdem müssen vorsichtiger wir nach wie vor vorsichtiger sein als Flächenländer, ein schrittweises Vorgehen bei Öffnungen ist absolut notwendig, um einen „Jo-Jo-Effekt“ beim Infektionsgeschehen und einen erneuten Anstieg der Inzidenz über 100 zu verhindern.
Vorerst wird also mit den Rahmendaten geplant, die der Vier-Stufen-Plan des Senats vorsieht, aber wenn der Inzidenzwert weiterhin so schnell zurückgeht wie in den vergangenen Tagen geschehen, müsse allerdings nicht jeder Schritt in Stein gemeißelt sein, so unser Innensenator Andy Grote in der aktuellen Landespressekonferenz.
Auch zur Kritik der Handelskammer bzw. von Einzelhändlern an der – aus ihrer Sicht – zu zögerlichen Öffnungsstrategie verteidigte Andy Grote den strengen Öffnungsplan: „Wir können verstehen, dass die Erwartungen und der Druck bei allen hoch ist. Aber wir müssen Ordnung halten. Das, was für den Handel terminiert ist, ist sinnvoll.“
Auf die konkrete Forderung, die Geschäfte ab kommenden Montag wieder zu öffnen, brachte Andy Grote als zweiten Öffnungsschritt den 22. Mai, also den Samstag vor Pfingsten ins Spiel: „Insofern glaube ich, dass der Unterschied zwischen dem, was gefordert wird, und dem, wie wir es planen, gar nicht so groß ist. Es geht um nur fünf Tage“.
Schulen und Kitas
Vom kommenden Montag an sollen wieder alle Schülerinnen und Schüler im Wechsel zwischen Präsenzunterricht in der Schule und Fernunterricht lernen.
Die Kitas in Hamburg sollen von Montag an vom erweiterten Notbetrieb in den eingeschränkten Regelbetrieb wechseln. Damit ist dann für jedes Kita Kind eine Betreuung von 20 Stunden an mindestens drei Tagen möglich.