In Hamburg stehen viele eingeschossige Bauten inmitten einer Häuserzeile, z. B. Spielhallen, bei denen man sich fragt, warum hier nicht auch Wohnungen gebaut werden können. Auch in Eimsbüttel gibt es noch einige solcher Grundstücke, auf denen bezahlbarer Wohnraum entstehen könnte. Doch wenn sich die Eigentümer verweigern, sind Verwaltung und Politik bislang die Hände gebunden.
Für Abhilfe könnte das jüngst erweiterte Baugebot sorgen, das Stadt und Bezirk neue Möglichkeiten gibt. Die SPD-Fraktion Eimsbüttel will diese nun nutzen, um mehr Wohnungsbau auf mindergenutzten Grundstücken durchzusetzen.
Dass in stark nachgefragten Gegenden trotz vorhandener Flächen kein neuer Wohnraum entstehen kann, ist in der Tat ärgerlich und nicht hinzunehmen. In ehemaligen Kriegslücken oder über einstöckigen Läden liegt noch eine Menge Potenzial. Das muss genutzt und dafür das erweiterte Instrumentarium eingesetzt werden, welches das neue Baulandmobilisierungsgesetz bringt.
Für Eigentümer von nicht oder kaum genutzten Flächen soll es künftig schwerer werden, sich der Verantwortung zu entziehen. Wenn nötig, sollte auch die Stadt eingreifen und solche Grundstücke mit dem Ziel des Wohnungsbaus erwerben.
Um diese Lücken im Stadtbild zu schließen, soll nun das Gespräch mit den betreffenden Eigentümerinnen und Eigentümern gesucht werden. Das Ziel bleibt eine einvernehmliche Lösung. Stadt und Bezirk müssen aber klarmachen: Wer auf dem Rücken der Allgemeinheit Grundstücksspekulation betreibt, kann nicht länger mit Nachsicht rechnen.