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Lokstedter Studierenden-Wohnanlage nach Esther Bejarano benannt

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Die Studierendenwohnanlage des Studierendenwerks im Lokstedter Grandweg, in der vorwiegend Musikstudierende der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) leben, wird zukünftig „Studierendenwohnanlage Esther-Bejarano-Haus“ heißen.

Esther Bejarano hatte das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau als Ensemblemitglied des Mädchenorchesters überlebt. In den 1960er-Jahren war die leidenschaftliche Musikerin nach Deutschland zurückgekehrt. Bis zu ihrem Tod im Juli dieses Jahres in Hamburg setzte sie sich entschlossen gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus ein. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Umbenennung fand heute im Beisein von Senatorin Katharina Fegebank sowie zweier Enkel Esther Bejaranos statt.

Die Wohnanlage im Grandweg wurde kürzlich renoviert und im November vergangenen Jahres wieder eröffnet. Hier leben vorwiegend Musikstudierende der Hochschule für Musik und Theater. Anlässlich des heutigen Geburtstages von Esther Bejarano soll sie nun einen neuen Namen bekommen.

Esther Bejarano wurde am 15. Dezember 1924 in Saarlouis geboren. Sie lernte schon als Kind Klavierspielen und brachte sich in Auschwitz das Akkordeonspielen bei. Nach dem Krieg zog sie nach Israel, studierte dort Gesang und gründete eine Familie. 1960 ließ sie sich mich ihrem Mann und ihren zwei Kindern Edna und Joram Bejarano schließlich in Hamburg nieder.

Hier trat sie der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ bei und gründete 1986 das Auschwitz-Komitee. Sie machte ihr Leben lang Musik. Unter anderem gründete sie mit ihren Kindern die Gruppe „Coincidence“ und nahm ein Album mit der Kölner Hip-Hop-Band „Microphone Mafia“ auf, an dem ebenfalls auch ihre Kinder beteiligt waren.

Esther Bejarano hat unter vielen Auszeichnungen auch das große Bundesverdienstkreuz und die Ehrendenkmünze in Gold vom Hamburger Senat bekommen. Sie verstarb am 10. Juli 2021 in Hamburg.

Ich freue mich sehr, dass die Studierendenwohnanlage in Lokstedt nun ihren Namen trägt und an diese großartige Frau erinnert.

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