Die Bürgerschaft hat den Antrag des Senats mit überwältigender Mehrheit angenommen, dem 76-Jährigen unsere höchste Auszeichnung zu verleihen – mit Ausnahme der AfD.
Aus unserer Sicht ist es Udo Lindenberg wie keinem Zweiten gelungen, mit seiner Musik, seinem deutschsprachigen Rock, nicht nur die eigene, sondern auch die nachfolgenden Generationen zu begeistern. Aber eben nicht nur das: Mit seinem Einsatz für Frieden und Umweltschutz, seinen Bemühungen um das innerdeutsche Verhältnis und die Arbeit der Udo-Lindenberg-Stiftung hat er gezeigt, dass er viel mehr ist als ein erfolgreicher Entertainer.
Beim Festakt im Großen Festsaal würdigte zunächst unsere Parlamentspräsidentin Carola Veit im großen Festsaal in einer Rede den neuen Ehrenbürger, überreicht wurde die Ehrenbürgerurkunde dann von unserem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher. Auch dieser wies auf Udo Lindenbergs Verdienste außerhalb der Musik hin und lobte vor allem sein Engagement gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Diskriminierung, und wörtlich: „Er ist Botschafter für Toleranz, Frieden und Freiheit. Mit anderen Worten: Udo Lindenberg ist Hanseat, nicht von Geburt, aber aus Überzeugung.“
Der Geehrte zeigte sich in seiner Dankesrede sichtlich gerührt, Hamburg sei alles, was er immer gesucht habe, Weltoffenheit und reichlich korrekten Rock’n’Roll. Die Stadt sei sein persönliches Eldorado – und in typischer Lindenberg-Manier wörtlich: „Dass diese geile knallbunte Musik- und Kulturstadt mich jetzt zu ihrem Ehren-Paniker macht, ist natürlich ein absoluter Hammer und eine Riesenehre.“
Mit dem Harburger Schulchor Gospel Train zusammen sang er dann seine Anti-Kriegs-Hymne „Wozu sind Kriege da“, es folgte noch ein Potpourri von einigen Lindenberg-Hits, u. a. natürlich mit dem wohl für sein Leben am besten passenden „Du machst dein Ding.“
Nach einer weiteren, sehr launigen Rede von Theater-Impresario Corny Littmann, trat dann noch der mit Udo befreundete Johannes Oerding auf, der den Song „Horizont“ auf seine Art interpretierte – und zum krönenden Abschluss durfte selbstredend Jan Delay nicht fehlen, der einen weiteren, von ihm leicht umgedichteten Gassenhauer und Udo-Klassiker zum Besten gab: Reeperbahn.“
Es war eine wunderbare, dem seriösen Anlass angemessene, aber gleichzeitig auch zur Person Lindenbergs passende lockere Feierstunde – oder wie Udo sagen würde: „Keine Panik auf der Titanic!“
Trotz – oder gerade auch wegen – der Lockerheit möchte ich abschließend gerne wiederholen: Udo Lindenberg ist ein ausgezeichneter Botschafter Hamburgs. Er ist unserer Stadt seit Jahrzehnten eng verbunden, im Herzen hier zuhause und hat von hier aus eine beispiellose Karriere gestartet.
Wir brauchen Typen wie ihn, die mit ihrer Musik nicht nur Millionen Menschen begeistern, sondern sich mit ihrem Engagement deutlich gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung positionieren und sich somit für Toleranz, Frieden und Freiheit einsetzen.
Den Festakt in voller Länge gibt es in der Mediathek des NDR: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Festakt-fuer-Ehrenbuerger-Udo-Lindenberg-in-voller-Laenge,hamj126390.html